Adrianes Blog

Meine Woche an der ersten XRXplorer School


Unterricht an der ersten
XRXplorer School

Blogeintrag 2
27.01.2023

Liebe:r Leser:in,

vor wenigen Wochen durfte ich den Unterricht an der ersten XRXplorer School, der Erich Kästner Grund- und Mittelschule in Höhenkirchen-Siegertsbrunn, eine Woche lang begleiten.
In der Schule fand zu dem Zeitpunkt die SpaceWeek statt und somit hat sich alles um das Thema Weltraum gedreht.

Die Erich Kästner Schule ist die erste XRXplorer School in Bayern und somit die allererste Schule, die dafür ausgezeichnet wurde, regelmäßig Virtual und Augmented Reality in Ihre Unterrichtskonzepte zu integrieren.
Mein Ziel in der Woche war es herauszufinden, wie genau das umgesetzt wird.

Ein erster Eindruck

Am Montagmorgen wurde ich direkt in den beiden XR Räumen der Schule begrüßt. Das sind zwei Makerspaces, in denen sich alles um XR Technologien dreht. Von VR Brillen, über 3D Drucker, 360 Grad Kameras, Tablets, bis hin zu einem Green Screen, ist hier alles zu finden. Bei einem weiteren Blick in die Klassenräume durfte ich feststellen, dass dort jedes Klassenzimmer im neuen Gebäude anstatt mit einer Tafel, mit Active Boards ausgestattet ist und der klassische OHP Projektor vor einigen Monaten durch Dokumentenkameras ersetzt wurde. Die moderne Technik an einer staatlichen Schule hat mich sehr beeindruckt.

Vor Ort wurde ich von Florian Kubiak begrüßt. Er ist Berater für Digitale Bildung und kümmert sich schon seit einigen Jahren darum, den Unterricht mit Digitalen Medien an Schulen auszubauen. Seit einigen Monaten hat er sein Büro an der Erich Kästner Schule.

Um 8 Uhr kam dann die erste Klasse in den vorderen XR Raum. Er ist so ausgestattet, dass dort 10 Kinder gut um einen Tisch in der Mitte Platz haben. Es war die erste VR Unterrichtsstunde der Schülerinnen und Schüler, weshalb Sie vorab eine Einführung erhalten haben.
Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, dass jede Schülerin und jeder Schüler erst einmal lernt, mit den Geräten umzugehen, bevor eine gezielte Einsetzung für den Unterricht möglich ist. Nach der zweiten bis dritten Unterrichtstunde mit Virtual Reality fühlen sich die meisten Schüler:innen dann sehr sicher mit dem Headset und beginnen konzentriert und produktiv damit zu arbeiten.


Nach der Einweisung im Klassenzimmer durften sich die Schüler:innen im Schulflur verteilen und in die VR Welt eintauchen. Für die Nutzung von Virtual Reality braucht jede:r einen freien Platz von etwa 2m Durchmesser.

Reaktionen der Schüler:innen

Zu Beginn richtete sich jede:r seine / ihre sichere Spielumgebung ein und öffnete selbstständig die vorgegebene App in der  App Library. Ich konnte beobachten, dass die Aufgabe ca. 80 – 90% der Schüler:innen keine Probleme bereitete und sehr intuitiv gemeistert wurde. Ein paar wenige Schüler:innen brauchten jedoch Hilfe beim Einrichten. Damit die Brille nicht ständig aus und wieder angezogen werden musste, haben die Schüler:innen meistens geäußert, was genau sie sehen und ihr Lehrer konnte noch einmal erklären, was zu tun ist. Das hat erstaunlich gut funktioniert!
Kaum in die Welt eingetaucht, hat sich bei vielen ein Lächeln sowie Erstaunen im Gesicht ausgebreitet.
Für mich war es sehr spannend und interessant zu sehen, wie begeistert die Schüler:innen davon waren, in eine Virtuelle Umgebung einzutauchen und Dinge zu sehen, die man sonst nicht so einfach erblicken kann – wie z.B. das Innere der ISS!

Unterrichtskonzept mit Virtual Reality

Bei der Unterrichtsgestaltung mit Virtual Reality an der Erich Kästner Schule konnte ich beobachten, dass sich die Klasse meistens aufteilt. Das liegt zum einen daran, dass die Anschaffung von 20 – 30 VR Brillen doch etwas teurer sein kann und sich die Anschaffung von ca. 10 – 15 Brillen besser finanzieren lässt. Zum anderen ist es schwieriger 30 Schüler:innen gleichzeitig in VR zu betreuen, da doch ab und zu mal Hilfe benötigt wird. Das langfristige Ziel der Schule besteht darin, dass sich das Lehrpersonal die VR Brillen für die eigene Unterrichtsstunde ausleihen kann und selbstständig mit den Schüler:innen damit arbeitet. Um das Umzusetzen sind noch einige Fortbildungen für die Lehrer:innen geplant. Zudem soll sich jede:r Lehrer:in eine VR Brille außerhalb des Unterrichts ausleihen dürfen, um den sicheren Umgang damit zu erlernen oder zu verbessern.

Für die konkrete Unterrichtsgestaltung gab es in der Woche meistens zwei Fälle:

Zwei Lehrer:innen stehen der Klasse zur Verfügung

Oft war es so, dass in der ersten Hälfte der Schulstunde, die Hälfte der Klasse in den XR Raum gegangen ist. Dort konnten sie dann mit Virtual Reality arbeiten. Die andere Hälfte der Klasse hat in der Zwischenzeit passend zum Thema theoretischen Unterricht gemacht. Nach 20 Minuten haben beide Gruppen getauscht.

Ein/eine Lehrer:in steht der Klasse zur Verfügung

Die Unterrichtsgestaltung mit VR konnte aber auch gut in Kombination mit Arbeitsaufträgen umgesetzt werden. Die Schüler:innen haben sich im Kassenzimmer dafür in Zweiergruppen zusammengefunden und gemeinsam an einem Arbeitsauftrag gearbeitet. Dabei war eine Person in der Virtuellen Realität und sein/ihr Partner:in hat zu dem Thema recherchiert. Es kam hier ganz besonders auf gute Kommunikation zwischen beiden an! Nach einigen Minuten konnten sie sich abwechseln.

Fazit

Nach der Woche an der XRXplorer School bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass der Unterricht mit Virtual Reality für die Schüler:innen sehr bereichernd ist. Die Technik bietet eine komplett andere Lernerfahrung, da die meisten Erfahrungen sehr interaktiv sind. Zudem hatte ich das Gefühl, dass die Schüler:innen Orte und Situationen oftmals besser verstehen, wenn sie diese zuvor in VR erlebt haben.
In der Regel brauchen die Kinder aber zwei – drei Schulstunden um mit dem neuen Medium vertraut zu werden und damit sicher umgehen und arbeiten zu können. Deshalb sind Einführungsstunden für die Schüler:innen von Vorteil.
Aber auch für Lehrer:innen ist eine Einführung in die Geräte sinnvoll, um sich mit ihnen vertraut zu machen und sie im Anschluss sicher als Werkzeug im Unterricht einsetzen zu können.

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